Wenn wir ein 1/8-Notenraster betrachten und darüber einen Beat spielen, dann sollte jede Note, egal ob es ein Kick oder Snare oder HiHat ist, genau auf diesem Raster platziert sein.
Das bedeutet, dass alle Noten exakt im Takt oder Timing liegen sollten und nicht davor oder dahinter. Dies gilt für alle Noten, die wir spielen – so viel zur Theorie.
Wenn wir nahe heran zoomen, werden wir sehen, dass dann doch nicht alle Noten exakt auf dem Raster liegen. Da die Veränderung so minimal ist, hat es für unser Gehirn keine Relevanz – es stört den Groove nicht.
Was bedeutet dann zu grooven? Das hat viel mit dem Spielen auf dem Raster zu tun, aber in vielen Fällen ist es nicht erforderlich, dass man perfekt auf dem Raster spielt. Es bedeutet einfach, dass man in dem, was man tut, konsistent ist. Schau Dir das Bild oben mit dem perfekten Raster noch einmal an.
Und jetzt werden wir diesen Snare-Schlag etwas weiter nach hinten verschieben.
Wenn wir das nur einmal machen würden, würde es wahrscheinlich inkonsequent, schlampig oder wie ein Fehler klingen. Aber wenn das Pattern so wiederholt wird und jeder einzelne Snare-Schlag um genau den gleichen Betrag verschiebt wird, gibt es eine Konsistenz in der Verspätung der Snare und nach ein paar Wiederholungen wird diese verspätete Snare einfach Teil des Grooves werden.
Und dieser Groove kann fantastisch klingen, vielleicht sogar noch viel fantastischer, als wenn alles perfekt auf dem Raster liegen würde. Gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter. Wird zum Beispiel jede vierte HiHat etwas weicher gespielt, beeinflusst das auch den Groove. Nicht wegen des Timings der Note, sondern wegen des Unterschieds in der Dynamik, und das ist genauso wichtig.
Jetzt können wir natürlich noch viel mehr kleine Variationen in der Platzierung und Lautstärke der Noten einbauen. Das sind alles Beispiele, um einen Punkt zu illustrieren und keineswegs eine Formel für einen großartigen Groove.
Praktische Tipps für das Spielen mit einem Groove
Die Formel für einen grossartigen Groove wäre so etwas wie die perfekte Kombination aus gleichbleibenden Variationen, sowohl größeren als auch kleineren, über kürzere und längere Zeiträume, über den gesamten Song hinweg, über alle Parts und Instrumente, die in diesem speziellen Song gespielt werden.
Keine Sorge, wenn Dir das jetzt den Kopf verdreht. Vergiss diese Formel am besten ganz, sie ist unwichtig. Lernen, im Takt zu spielen und zu grooven ist ein Gefühl und keine Theorie. Daher ist der schnellste Weg um einen Drum Beat zum Grooven zu bringen, immer noch derselbe wie vor ein paar Jahrzehnten. Man muss sicherstellen, dass er von einem guten Schlagzeuger gespielt wird, damit intuitiv Hunderte von Variation in der Lautstärke und im Abstand zwischen den Noten und Takten hinzugefügt werden. Dies betrifft übrigens auch die Mitmusiker in einer Band. Denn Alle gehören zum Grundgerüst des Grooves. Die Variationen werden ein gutes Mass an Konsistenz haben, was uns entweder zum Tanzen bringt oder uns denken lässt: Verdammt, das ist ein grooviger Beat!
Hier erfahrst Du, was eigentlich ein Groove ist.
