Ein professionelles Musikervideo sowie auch Videostreaming und Video-Podcasts sind heute nicht mehr wegzudenken. Damit kann sich ein Musiker oder Band abseits der Bühne hervorragend positionieren und die eigene Kunst präsentieren. Dass es aber Vorbehalte und Bedenken gibt, sich mit der neuen Technik zu beschäftigen, ist angesichts der offensichtlichen Komplexität der Materie verständlich. Aber nicht nur die Musikelektronik hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, auch in der Videotechnik hat sich viel getan, was den Einstieg erheblich erleichtert. Einen Auftritt ins Internet zu streamen oder den nächsten Release mit einem professionell gedrehten Video zu promoten ist mittlerweile genau so einfach wie den Audio-Podcast zum Video-Podcast zu machen oder Video-Tutorials auf YouTube zu veröffentlichen.
Dieser Ratgeber soll Dir beim Einstieg in die Welt der Videotechnik helfen und aufzeigen, welche Art von Equipment man für welche Anwendung benötigt.
Grundsätzliches
- Es lohnt sich in gute Videotechnik zu investieren, angefangen bei einer hochwertigen Kamera. Oft unterschätzen Neueinsteiger die weiteren notwendigen Anschaffungen wie zum Beispiel: die Kameratasche, das Stativ und vieles mehr. Es ist empfehlenswert ein etwas grösseres Budget für die Dinge einzuplanen, die noch zusätzlich gekauft werden müssen.
- Wenn man sich etwas intensiver mit den Möglichkeiten der Videotechnik beschäftigt (und mit den Grundlagen der Bildgestaltung), lohnt sich das! Mit dem entsprechenden Wissen kann man auch aus preiswertem Equipment beeindruckende Resultate zaubern!
- Die Anschaffung von Kamera und Zubehör sollte sorgfältig geplant werden, genauso wie der Videodreh selbst. Man sollte vorher abklären, ob die Monitore, Interfaces und andere Geräte schon vorhanden sind. Dann müssten diese nicht noch extra gekauft werden.
- Wenn man bedenkt, dass Spiegelreflexkameras, Smartphones und Tablets in der Lage sind, Videos in sehr guter Qualität aufzuzeichnen, bieten sie sich als preiswerte Kameralösungen an. Mit etwas Einarbeitung gelingen damit nicht nur tolle Ergebnisse, sondern man sammelt auch wertvolle Erfahrung im Umgang mit Technik, Perspektive und Licht.
Live-Video/Video-Streaming
Videotechnik ist ein unersetzlicher Bestandteil, um Inhalte wie Auftritte, Unterricht etc. ins Netz zu streamen oder aufzuzeichnen. Bei der ersten Anschaffung sollte man auf jeden Fall alles berücksichtigen, was man für die verschiedenen Videoproduktionen benötigt.
Es ist möglich, das Ganze mit nur einer Kamera aufzunehmen, aber nur wirkliche Fans werden sich dann die ganze Show anschauen. Mit zwei Kameras lässt sich das Ganze auflockern und man bekommt mehr mit. Weitere fest installierte Kameras liefern interessante Detailaufnahmen. Jede weitere Kamera bietet zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten und bringt mehr Dynamik in die Aufnahmen. Bei zwei oder mehr Kameras wird ein Video-Mischpult benötigt, welches die Signale sammelt und verteilt.
In den meisten Produktionen werden der Ton mit einem separat verarbeitetem Tonmischpult für PA oder Recording erstellt. Danach wird nur noch das fertig gemischte Audio-Summensignal zum Videomischer oder zum Audioeingang der Kamera hinzugefügt, um dem aufgenommenen Bild die auditive Untermalung hinzuzufügen.
Wie Du sehen kannst, ist es nur ein kleiner Schritt von der Ein-Kamera-Aufnahme bis zum grossen Materialaufwand. Das bedeutet auch, dass solch eine Videoproduktion sorgfältig geplant werden muss – und zwar nicht nur was die Technik anbelangt, sondern auch den Ablauf und die Regie des Auftritts. Was bringt die teuerste Kamera, wenn man während einem Solo des Gitarristen die Hände des Pianisten in Nahaufnahme zeigt?
Wenn die Technik und der Ablauf gut geplant sind, steht einer tollen Show nichts im Wege. Das Ergebnis des Videomischer kann aufgenommen werden und gleichzeitig live ins Internet gestreamt oder auf die Videowand geschickt werden.
Wenn man Live-Produktionen plant, sollte man besonders darauf achten, hochwertiges Zubehör zu verwenden: Eine stabile Kamera ist wichtig, damit das Bild nicht wackelt, billige Kabel sorgen für Störungen oder übertragen nicht über längere Strecken und defekte und leere Akkus können die Aufnahme einer kompletten Show ruinieren.
Investieren in Qualität, und Du wirst sehen, dass sich dies auszahlt. Jedes Teil Deiner Videotechnik kann problemlos in grössere Systeme integriert werden und ist damit langfristig einsetzbar.
Studio Video Produktion
Video-Podcasts, Tutorials und andere Produktionen kannst du ganz einfach von Zuhause aus machen – oft sogar ohne viel Aufwand. Für den Podcast braucht es in der Regel nur eine Kamera, aber für Tutorials oder Online-Unterricht eventuell mehr als nur einen Blickwinkel, um alle Details gleichzeitig zu zeigen. Ob man sich den Bereich Videostudio ausschmückt mit Hintergrund und Dekoration oder ob der Schreibtisch reicht mit Bücherregal im Rücken bleibt, ist Dir überlassen. Der grosse Vorteil ist hier: Die Umgebung verändert sich nicht und man hat das Setup schon mal gefunden. Damit kannst Du schnell und unkompliziert wieder eine Produktion aufzeichnen.
Der Ton ist bei einem Podcast normalerweise das Wichtigste. Wer einen Video-Podcast machen will, sollte zuerst einen Audio-Podcast planen und die Bildtechnik später hinzufügen.
Die richtige Beleuchtung ist für ein gutes Video unerlässlich. Die Bühnenbeleuchtung schafft beeindruckende Bilder, während das Studiolicht andere Anforderungen erfüllen muss. Früher musste man viel Geld ausgeben, um professionelles Licht am Set zu bekommen, aber heute kann man mit LED-Technik perfekte Videos erstellen – und das für wenig Geld.
