Wie läuft ein geordneter Soundcheck ab?
In wenigen Stunden steht der Bandauftritt vor der Tür. Bis das gesamte Equipment platziert und angeschlossen ist, kann dies oft Stunden dauern. Ein frühzeitiges Eintreffen vor Ort ist deshalb, nur schon um Stresssituationen zu vermeiden, ein simpler aber effektiver Rat.
Lasst Euch vom Tontechniker führen!
Nicht nur bei Euch Musikern steigt langsam die Nervosität, sondern auch beim Tontechniker. Existiert ein Zeitplan, dann sollten alle bemüht sein, sich daran zu halten.
Jeder Tontechniker hat seinen eigenen Ablauf aufgrund seiner Erfahrungen und im Sinne einer effizienten Vorbereitung. Deshalb ist ein guter Rat, dem Soundmann zu vertrauen und seine Anweisungen zu befolgen. Nur zu gut wissen wir aus eigener Erfahrung, wie schwierig es als Musiker ist vor dem Instrument zu sein ohne einen Ton zu spielen. Aber genau das ist der Sinn während dieser Phase der Vorbereitung, denn der Tonmeister kann die Lautstärken nur dann einpegeln, wenn jeder Musiker einzeln spielt oder singt. Daher ist es hier nun angebracht abzuwarten und still zu sein, bis der Tontechniker die einzelnen Musiker anspricht oder Handzeichen gibt.
Was soll ich beim Soundcheck anspielen?
In der Regel werden zuerst einzeln die Instrumente und der Gesang eingestellt, bevor später der Gesamtmix getestet wird. Wird ein Instrumentalist gebeten etwas zu spielen, dann sinnvollerweise genauso als würde der Auftritt bereits im Gange sein. Es macht hierbei nämlich keinen Sinn, etwas anderes anzuspielen, da sonst der Soundcheck resp. die Toneinstellungen anders gesetzt werden als diese dann für das Konzert harmonisch sind. Beim Gesang sollte ein Titel angesungen werden, der den gesamten Tonumfang widerspiegelt, genau wie später beim Konzert auch.
Warum die Lautstärke beim Amp nicht voll öffnen?
In dieser Phase sollte immer Blickkontakt zum Tontechniker gehalten werden Die Kommunikation geschieht in dieser Phase meist nonverbal und über Zeichen. So geht’s zudem schneller vorwärts, als wenn ständig diskutiert werden muss oder einander nicht gehört oder verstanden wird. Ein wichtiger Punkt ist die Referenzlautstärke zum Publikum. Es macht keinen Sinn, die Amps voll aufzudrehen, denn wenn das Front-PA dazukommt, wird es für die Zuhörer zu laut. Spielt ihr mit Monitoren, läuft ihr zusätzlich Gefahr von Feedbackschlaufen oder Rückkoppelungen, wenn die Amps voll aufgedreht sind. Um dies zu vermeiden, aber trotzdem nicht auf einen Monitor zu verzichten, spielen immer mehr Musiker mit In-Ear Kopfhörer. Egal wo Du auf der Bühne stehst, du hast Dein Monitor immer mit derselben Lautstärke im Ohr.
Sobald der Einzeldurchlauf abgeschlossen ist, soll die Band einen Song anspielen um den Gesamtmix mit Lautstärke, Hall, Panorama, Equalizer und Kompressor einzustellen. Auch dieser Song soll das gesamte Spektrum abbilden. Wer in welchem Song Spezialeffekte benötigt oder soliert, kann dem Tontechniker mit einer Setliste und den dazugehörenden Notizen mitgeteilt werden. Es ist zudem nicht notwendig, dass beim Soundcheck alle Songs angespielt werden.
Soll ich beim Soundcheck eine heikle Stelle repetieren?
Solltet ihr ein Song nochmals proben oder anspielen wollen, dann macht dies nicht beim Soundcheck. Fragt lieber, ob im Anschluss noch Zeit vorhanden wäre, um dies zu proben und einzustudieren.
Der Tontechniker gehört zum Team!
Mit dem Soundmann seid ihr ein Team um Euer Konzert und die Songs in richtiger Lautstärke und als Band im Sound mix dem Publikum zu spielen. Knatsch im Team wegen des Soundchecks kann schnell auf die Stimmung schlagen und einen Auftritt in genervter Stimmung zu spielen oder abzumischen macht kein Spass, zumal dies auch das Publikum spüren würde. Ist der Soundcheck abgeschlossen, ist es enorm wichtig, dass man nichts, und wir meinen hier wirklich nichts, mehr verändert werden. Der Reiz ist zwar riesig nochmals ein Dezibel lauter zu machen, aber das würde das Gesamtbild des Sounds verändern. Daher dürfen nur noch Instrumente gestimmt werden aber keine weiteren Veränderungen mehr an den Einstellungen vorgenommen werden.
Letzter Tipp für den gelungenen Auftritt
Haltet während dem Auftritt weiterhin Sichtkontakt zum Techniker, denn so könnt ihr über Handzeichen auch Monitorwünsche mitteilen. Vermeidet, ausser in absoluten Notfällen, solche Wünsche übers Mikrofon an den Tontechniker mitzuteilen, denn das führt in seltensten Fällen zu einer positiven Stimmung, zuletzt auch beim Publikum. Abschliessend einen Dank an den Tontechniker ist in jedem Fall angebracht. Vergesst nicht, er gehört zum Team und trägt einen grossen Beitrag bei, dass Euer Auftritt bei den Zuhörern in guter Erinnerung bleibt!