Wie entwickelte sich der Jazz weiter?
Die Experimentierfreudigkeit der Musiker begann bereits schon in den 1950er Jahren. Viele suchten damals nach neuen Rhythmen und oder nach der Freiheit beim Improvisieren. Durch die Experimente enstand die modale Improvisationstechnik, bei der der Solist wenige Töne über eine lange Zeit spielt, diese jedoch immer aushält. Diese Töne sollten dann in die kommende Akkordabfolgen passen. Mit dieser neuen Improvisationsform enstand aus dem Jazz der Hard Bop / Bebop. Einer der bekanntesten und noch lebenden Musikern aus dieser Zeit ist Herbie Hancock.
Aber es wurde noch mehr experimentiert und so entstanden in den Kompositionen sowie auch Improvisationen immer mehr gesangsartige Melodien. Diese Weiterentwicklung bekam denn auch den Namen Soul Jazz, welcher jedoch erst in den 1960ern, also fast ein Jahrzehntspäter sehr populär wurde. Erstmals landete da ein Europäer (Österreicher) Joe Zawinul ein Chart Erfolg mit seinem Stück Mercy, Mercy, Mercy.
Was passierte nach dem Jazz?
Wie bereits in unserer letzten Ausgabe aufgezeigt, erfolgte ebenfalls in den 1960er Jahren der Einfluss der Afro- Kubanischen Rhythmen im Jazz. Einige Musiker spielten mehr die Stilrichtung Soul Jazz (melodiöse Musik) und wieder andere Musiker experimentierten im Bereich Improvisation weiter. Dadurch entstand etwa 1957 der Free Jazz. Diese freie Spielart erlaubt es dem Musiker beim Improvisieren sich teilweise oder komplett von der Jazz Harmonik zu lösenund alle Regeln auf den Kopf zu stellen. Die stilistischen Merkmale beim Free Jazz lauten:
- Freie Tonfolgen ohne Berücksichtigung der aktuellen Akkorde
- Freie Rhythmik
- Verschiedene Stilrichtungen integrieren
- Aufhebung der Trennung von Klang und Geräusch
- Keine Trennung mehr zwischen Solo und Begleitungspart
- Das typische Jazz Merkmal «Leadsheet» (Noten mit Akkordabfolge für Jazz Musiker) existierte im Free Jazz nich mehr
Einer der den Free Jazz sehr stark prägte, ist der bekannte Saxophonist John Coltrane.
Weiterentwicklung der Stilrichtungen
Die Afro-Kubanischen Rhythmen entwickelten sich ebenfalls weiter und so entstanden unzählige weitere Formen wie: Salsa, Mambo, Bossa Nova, der Merengue aus der domenikanischen Republik oder der Cuarteto aus Argentinien.
Gegen Ende der 1960er Jahre geriet der Jazz jedoch in eine Krise. Der Free Jazz mit den teilweise wilden Klängen traf beim breiten Publikum nicht auf Interesse. Zum selben Zeitpunkt entwickelten sich die afroamerikanischen Musiker weiter und so entstand, ausgehendvon der Gospel Musik die Soul- und Rockmusik. Der bekannte Gitarrist Jimi Hendrix entwickelte aufgrund des Blues die Rockmusik. Darin findet man auch wieder Berührungspunkte zum Jazz. Paralell dazu entwickelte James Brown , ebenfalls auf der Basis vom Blues, die Soulmusik. In beiden Stilrichtungen wurden die Klänge der Instrumente über Verstärker intensiviert. Diese neue musikalische Art hat die Hörerschaft viel mehr angesprochen als die wilden Free Jazz Improvisationen. So erklärt sich auch, wieso heute noch oft Rock, Blues und klassischer Jazz gehört wird anstelle des doch wilden, Free Jazz.
Die Entwicklung der Musik ist eine interessante Reise, auf der SILANFA Sie gerne einlädt. Folgen Sie SILANFA und erfahren Sie mehr über die Musikgeschichte und die Entstehung von Rock , Pop und andere.